Das OKH – Offenes Kulturhaus Vöcklabruck lädt am 15. Februar herzlich zur Lesung mit der Autorin Gertraud Klemm ein. Sie ist eine der gefragtesten feministischen Stimmen Österreichs und legt mit „Einzeller“ einen Roman vor, der patriarchale Machtstrukturen und Frauensolidarität schonungslos, aber humorvoll offenlegt.
Eine Zelle ist nicht viel und somit durch sein eingeschränktes Handlungsfeld gesellschaftspolitisch wenig hilfreich, wie Gertraud Klemm in ihrem neuen Roman „Einzeller“ befindet. Sie stellt darin die Frage, wieso die Geschlechtergerechtigkeit so lange auf sich warten lässt – und stellt fest, dass die Solidarität unter den Frauen einer der Stolpersteine auf diesem Weg ist. In „Einzeller“ versammeln sich für ein Reality TV-Format fünf Frauen unterschiedlicher Generationen und sozialen Backgrounds in einer WG und diskutieren öffentlich ihre Positionen. Obwohl sie der Kampf gegen den drohenden Rechtsruck eint, führen Meinungsverschiedenheiten bei Themen wie Mutterschaft, Prostitution, Religion, Gender-Identität und Familienpolitik zu unüberwindbaren Bruchlinien, die die Frauen davon abhalten, mit vereinten Kräften die Revolution gegen das Patriarchat zu starten. Die vielfach ausgezeichnete Autorin Gertraud Klemm seziert in ihrem Buch, was vom Feminismus übriggeblieben ist und malt aus, was passiert, wenn wir uns wie „Einzeller“ gebärden.