Zwei Tage Literatur und Sturm!!!!
Am Donnerstag, dem 3. Oktober, liest Arno Geiger aus seinem druckfrischen Roman „Reise nach Laredo“.
„Gott beschütze uns vor dem, was wir uns wünschen.“ (S. 27)
1556 zieht sich Kaiser Karl V., in dessen Reich die Sonne nie unterging, schwer krank in das abgelegene spanische Kloster Yuste zurück, in dem er am 21. September 1558 sterben wird. Wir begegnen dem Kaiser am Beginn des Romans bereits todkrank im Bett seiner Klosterzelle liegend, er leidet an der Gicht und an Fieberanfällen, kann sich kaum bewegen. Doch Arno Geiger lässt ihn noch auf eine abenteuerliche Reise nach Laredo, an einer der schönsten Buchten Kantabriens, aufbrechen, begleitet nur von dem 11-jährigen Geronimo, seinem illegitimen Sohn, und den beiden gesellschaftlich geächteten Honzo und Angelita. In dem meisterhaften Roman, gleichzeitig Road-Movie und magische Erzählung, verhandelt der Autor existenzielle Fragen des Lebens, wie den Machtverlust, das Sterben, vor allem aber die Frage nach dem, was der Mensch ist und was von ihm bleibt.
Arno Geiger, geb. 1968, ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, z.B. Deutscher Buchpreis, Hölderlin-Preis, und lebt in Wien und Wolfurt. Schon 2014 hatte er mit einem Buch „Der alte König in seinem Exil“ über seinen alternden und an Demenz erkrankten Vater ein berührendes Stück Literatur geschaffen. Zuletzt erschienen von ihm die Romane „Unter der Drachenwand“ (2018) und „Das glückliche Geheimnis“ (2023).